BUND Kreisgruppe Krefeld
Stadtplanung in Krefeld.

Krefelder Stadtplanung

Städte entwickeln sich entsprechend dem Zeitgeist. Flächenansprüche für Verkehr, Wohnen, Gewerbe und Industrie lassen sich nicht mehr vereinbaren mit den Klimazielen und dem Wunsch nach einer hohen Aufenthalts- und Lebensqualität. Hieran orientieren sich unsere Stellungnahmen zu Bebauungsplänen und anderen Vorhaben.

Donut-Effekt auch in Krefeld?

wirstadt.org Artikel Januar 2021

Die Innenstadt ist traditionell das Herz und Gesicht einer Stadt. Von hier sollten positive Impulse ausgehen, die einer Stadt Strahlkraft verleihen. Krefeld als ehemals reiche, baulich und kulturell schöne Stadt mit florierender Textilindustrie, sucht nach neuen Wegen, um wieder attraktiv sowohl für die eigenen Bürger als auch Menschen von außerhalb zu werden. In der kommunalpolitischen Diskussion wurde in den letzten Jahrzehnten hingegen – fast reflexartig – über Neubaugebiete und Gewerbeflächen auf der grünen Wiese diskutiert. Die Initiative wirstadt.org möchte hingegen bei der Wiederbelebung der historischen und einst blühenden Innenstadt ansetzen.

von Barbara Schweikart, Mitglied im Naturschutzbeirat Krefeld für den BUND

Zur Entwicklung der Krefelder Innenstadt schlägt der BUND Krefeld folgende Maßnahmen vor:

  1. Dem ÖPNV sollte Vorrang eingeräumt werden. Gerade durch die Nähe zum Ostwall bietet sich die Innenstadt zur Nutzung des ÖPNV an. Damit würde sich auch der Druck durch den Verkehr entspannen.
  2. Die Beibehaltung und Schaffung von Einbahnstraßen und Sackgassen und die konsequente Freihaltung der Schienenwege von Individualverkehr und Linksabbiegern würden den ÖPNV konkurrenzfähiger machen hinsichtlich der Fahrtzeiten und Pünktlichkeit, gleichzeitig aber auch Bereiche z. B. für Spielstraßen und leise, unentgeltliche Freizeitbeschäftigungen (Boule etc.) schaffen.
  3. Wir sehen beim Einzelhandel den starken Konkurrenzkampf zum Onlinehandel, aber auch untereinander. Ein Weniger an Geschäften könnte den Druck nehmen, gleichzeitig würde mehr Raum für qualitativ und ökologisch hochwertige Produkte, für Kleinhandwerk und Wohnen frei.
  4. In keinem Fall darf die erneute Öffnung für den KFZ-Individual-Verkehr in Fußgängerzonen erfolgen. Dies wäre nicht nur rückständig, sondern angesichts der hohen Luft- und Lärmbelastung in der Innenstadt und der erwiesenen Klimaschädlichkeit der fossilen Energieträger, mit denen diese Fahrzeuge angetrieben werden, nicht zu vertreten.
  5. Fahrzeuge, die in die Innenstadt wollen, sollten gezielt zu Parkhäusern oder Anwohnerparkplätzen geleitet werden. Denn wer mit einem KFZ, insbesondere einem SUV oder Kleinbus in die Innenstadt fährt und vor den Geschäften einen Parkplatz beansprucht, nimmt Raum für Kleinfahrzeuge (Fahrräder, Kinder-wagen, Rollatoren, Scooter, Segways etc.) und Fußgänger in Beschlag, stellt ein Sicht- und Lichthindernis sowie einen überdimensionalen Gefahrenpunkt dar und offenbart so das soziale Ungleichgewicht.
  6. Die Parkhäuser könnten gegen eine Leihgebühr Fahrräder, Golfwagen, Fahrrad-Rikschas, Elektromobile oder Rollatoren anbieten. Dies würde auch Arbeitsplätze schaffen.

So könnte der Besuch der Innenstadt zu einem richtigen Event werden, ohne dass er tagsüber und nachts zu weiterer Erhöhung der Luft- und Lärmbelästigung führt.


 

Bauleitplanverfahren der Stadt Krefeld

Aktuelle Bebauungspläne und Flächennnutzungsplanänderungen bei denen sich die Öffentlichkeit, wie zum Beispiel ein anerkannter Naturschutzverein, wie der BUND, sich beteiligen kann, hat die Stadt online auf ihrer Homepage zusammengefasst. Mit Hilfe dieser Liste kann man auf dem aktuellen Stand von Bauplanungen bleiben.

Stadt Krefeld: Bauleitplanverfahren


 

Änderungen des Flächennutzungsplan

 (geralt/Pixabay)

Bei Planungen zur Änderung des Flächennutzungsplans in Krefeld setzt sich die BUND Kreisgruppe für folgende Belange ein:

  • Schonung der Ressourcen Wasser, Boden, Luft
  • Erhalt geeigneter Lebensräume für Tiere und Pflanzen
  • Erhalt der Erholungsräume für den Menschen
  • Flächenrecycling / Wiederverwendung brachgefallener Gewerbebetriebe / Wohnbauflächen
  • Verdichtung innerstädtischer Flächen statt Landschaftsverbrauch, - Erhaltung der bereits festgesetzten Landschaftschutzgebiete

Im Baugesetzbuch (BauGB) (5 Absatz 1) ist zu lesen:

"Im Flächennutzungsplan ist für das ganze Gemeindegebiet die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinde in den Grundzügen darzustellen."

Die "voraussehbaren Bedürfnisse der Gemeinde" sind auch Bedürfnisse der Naherholung inkl. Grünflächen sowie die Verbessung der klimatischen Bedingungen, die besonders durch Grünflächen (vertikal und horizontal) in einer Stadt gefördert werden.


 

Regionalplan

Der Regionalplan der Bezirksregierung Düsseldorf (Fortschreibung per 13.11.2017) ist die dem Flächennutzungsplan übergeordnete Flächenplanung. 

Das Landesbüro der Naturschutzverbände erarbeitet gemeinsam mit den betroffenen Kommunen die Stellungnahmen aus ökologischer Sicht.

Kaum hat der Regionalplan für die Planungsregion Düsseldorf (RPD) Rechtskraft erlangt, geht es schon an die erste Überarbeitung und das zu Lasten des Freiraumes. Die Vorschläge sind verheerend und werden unsererseits abgelehnt! Eine Stellungnahme erfolgt noch.

Manche mögen's leis

BUND Bürgerfest von 1997 - Wiederholung gefällig?

Es begann mit einer Phantasiereise, zu der wir die Krefelder Bürger:innen über die Presse eingeladen hatten.
Manche mögen's leis verstanden wir zwar auch wörtlich, aber insbesondere im übertragenen Sinne... sanfter Umgang mit der Natur und der Menschen untereinander. Es gab Veranstaltungen im Vorfeld, das Fest selbst war der Höhepunkt - leider hatte Petrus nicht mitgespielt, und so fuhren wir mit unserem Schirmherrn OB Pützhofen in der Rikscha, während es von oben tröpfelte. Aber das hat unserem Spaß keinen Abbruch getan.
Basisdemokratisch entstand unser Programm in Kooperation mit vielen Organisationen bis hin zu den politischen Parteien.
Im Programm-Flyer sind alle Events aufgeführt.

Inzwischen glaubt Karin Mast, dass man in der heutigen Zeit der gesellschaftlichen Spaltung über eine Wiederholung des Projektes nachdenken könnte.

Ansprechpartnerin

Angelika Horster

Vorstandsmitglied
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